Bundesrat stimmt dem Gesetz für ein steuerliches Sofortprogramm zu
Der Bundesrat hat am 11.07.2025 dem Gesetz für ein steuerliches Investitionssofortprogramm zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts Deutschland einstimmig zugestimmt. Es sieht vor, dass Unternehmen ihre Ausgaben für Maschinen und Geräte in diesem und in den nächsten beiden Jahren degressiv mit bis zu 30 Prozent von der Steuer abschreiben können. Ab dem Jahr 2028 soll schrittweise die Körperschaftsteuer gesenkt werden – von derzeit 15 % auf 10 % im Jahr 2032.
Bund und Länder hatten sich vorab über die umstrittene Finanzierungsfrage geeinigt. Die Bundesregierung hat eine Protokollerklärung im Bundesrat abgegeben: u. a. werden die Mindereinnahmen der Länder und Kommunen aus dem Gesetz zum steuerlichen Sofortprogramm über das Sondervermögen „Infrastruktur und Klimaneutralität“ querfinanziert.
Das Gesetz muss nun noch gegengezeichnet, ausgefertigt und im Bundesgesetzblatt verkündet werden. Einige Regelungen, u. a. die degressive Abschreibung, treten dann bereits rückwirkend zum 01.07.2025 in Kraft.
Ein einfaches und praxisnahes Zahlenbeispiel soll den Unterschied zwischen linearer und degressiver Abschreibung nach dem neuen Investitionssofortprogramm (30 % degressiv) verdeutlicht:
Anschaffung eines neuen Geräts am 01.07.2025:
Anschaffungskosten: 100.000 Euro
Nutzungsdauer: 5 Jahre
Abschreibung linear: 100.000 Euro/5 Jahre = 20.000 Euro p. a.
Abschreibung degressiv: 30 % auf den Restbuchwert p. a.
Vergleich:
- Jahr
- 2025
- 2026
- 2027
- 2028
- 2029
- 2030
- Lineare AfA (20 %)
- 10.000 Euro (halbes Jahr)
- 20.000 Euro
- 20.000 Euro
- 20.000 Euro
- 20.000 Euro
- 10.000 Euro Rest
- Degressive AfA (30 %)
- 15.000 Euro (30 % von 100.000 Euro x ½)
- 25.500 Euro (30 % von 85.000 Euro)
- 17.850 Euro (30 % von 59.500 Euro)
- 12.495 Euro (30 % von 41.650 Euro)
- 8.746 Euro (30 % von 29.155 Euro)
- Reste über Wechsel oder Sondereffekt
Ergebnis:
Im ersten Jahr liegt die degressive AfA bei 15.000 Euro statt 10.000 Euro
In den ersten drei Jahren: Degressiv: ca. 58.350 Euro
Linear: nur 50.000 Euro
Fazit:
Ein höherer Aufwand in den ersten Jahren mindert früher die Steuerlast, was einen Vorteil für Investitionen und
Liquidität erbringt.